ADAC Opel Rallye Cup 2013

Zwei Amazonen im Adam

Melanie Schulz und Anke Gläser starten beim ADAC Opel Rallye Cup

VON LUDGER KONOPKA (Text und Fotos)

EISENACH. Mit Nummer 45 starten Pilotin Melanie Schulz(24) und Co-Pilotin Anke Gläser(33) als einziges Damenteam am Lenkrad des Adam im erstmals ausgerichteten ADAC Opel Rallye Cup. Das erste Rennen ist vom 5. bis 6. April im erzgebirgischen Stollberg. Im Opel-Werk übergab jetzt Werksleiter Stefan Fesser 24 Rallye-Adam feierlich an die Teams: ,,Wir Eisenacher Opelaner sind seit der offiziellen Vorstellung des Adam von der großen Aufmerksamkeit für unser neues Familienmitgled geradezu überwältigt.“

Treten die ,,Adam-Amazonen“ Melanie und Anke vom Automobilclub Helfenstein e.V. in die Fußstapfen der legendären Michéle Mouton und Fabrizia Pons? Die Französin Mouton war 1986 die bislang erste und einzige Frau, die die Deutsche Rallye-Meisterschaft gewann. Sie ist die erfolgreichste und bekannteste Rallyefahrerin der Motorsportgeschichte.

Melanie Schulz: ,,Ich komme aus einer Motorsportfamilie. Kartfahren habe ich mit 16 begonnen, mit 18 bin ich die erste Rallye gefahren.“ Seit 2012 ist sie mit ihrer Co-Pilotin Anke Gläser sprichwörtlich ,,auf Achse“. ,,Durch den gemeinsamen Sport haben wir uns kennen gelernt“, erklärt Anke. So haben beide Benzin im Blut. Ihr Automobilclub Helfenstein e.V. im ADAC ist bei Geislingen an der Steige (Schwaben) beheimatet.

Die Rallyevariante des quirligen ,,Ädäm“ ist Kernstück des von Opel und ADAC gemeinsam ins Leben gerufenen Motorsport-Förderkonzeptes. Der Adam ,,Cup“ wurde von den Opel-Ingenieuren in enger Kooperation mit dem Engineering-Partner Holzer Motorsport aus Bobingen entwickelt und verfügt über einen 1,6-Liter-Saugmotor mit 140 PS sowie ein sequenzielles Sadev-Fünfganggetriebe. Mit einem Preis von weniger als 25.000 Euro zeigt Opel, wie sich bezahlbarer Rallyesport auf hohem Niveau umsetzen lässt.

,,Der Markenpokal ist eine tragende Säule unserer neuen Motorsportstrategie. Er ist die Basis für den Einstieg und die Förderung von Talenten im deutschen und europäischen Rallyesport“, sagt Opel-Motorsportchef Michael Meyer. Und Lars Soutschka, ADAC Leiter Motorsport, ergänzt: „Die Idee, neue Wege bei der Nachwuchsförderung im Rallyesport zu beschreiten, hat uns überzeugt. Dass wir dabei mit dem ADAC Opel Rallye Cup die richtige Plattform geschaffen haben, zeigt das ungeheure Interesse an unserer neuen Rennserie.“ 22 Tage nach der offiziellen Vorstellung der Rallyeserie waren bereits alle 24 Startplätze unter den über 70 Bewerbern vergeben.

Ein Saison-Höhepunkt für die Teilnehmer wird der 22. bis 25. August: Dann messen sie sich bei der ADAC Rallye Deutschland, dem deutschen Lauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft, mit den weltbesten Teams. Zusätzlich zum regulären ADAC Opel Rallye Cup gibt es eine separate Junioren-Wertung für Fahrer unter 27 Jahren, deren Sieger in der nachfolgenden Saison von ADAC und Opel weiter gefördert wird.

Mit dem neuen Wettbewerb will Opel an die erfolgreiche Rallyetradition des Unternehmens der 70er und 80er Jahre anknüpfen. Walter Röhrl wurde 1974 auf dem Ascona A und 1979 auf dem Ascona B Rallye-Europameister. Die Krönung dieser Ära, ebenfalls mit Röhrl am Lenkrad, war der Weltmeistertitel 1982 auf dem Ascona 400. Nun wollen Melanie Schulz und Anke Gläser im Adam durchstarten, um Opel wieder nach vorne zu bringen.